Donnerstag, 3. November 2016

Blick - Digital Marketing - Ethische Grenze?

Gibt es ethische Grenzen im Digital Marketing?

Die Möglichkeiten im Digital Marketing scheinen grenzenlos. Durch ständige Optimierungen der eigenen Digitalisierung, ob Unternehmen oder Privat, bestehen in vielen Bereichen viel Luft nach oben.

Sei es durch Storytelling dem Produkt eine Geschichte anzubringen, um den Kunden näher ans Produkt zu bringen, oder durch public-relations eine Beziehung zwischen Kunde und Unternehmung zu erzielen. Das Ziel dahinter ist vielfach dasselbe: Absatzsteigerung und somit Wirtschaftlichkeit.

Doch wo sind die Grenzen im Digital Marketing? Wie weit darf eine Unternehmung gehen? Was ist noch im Bereich des Erlaubten?


Hier ist für mich eine ethische Grenze erreicht und wird gar stark überschritten. Der Blick motiviert seine "Lesereporter" Bilder zu schiessen und honoriert jedes veröffentlichte mit mindestens 25 Franken. 

Das alleine ginge noch. Diese 25 Franken-Bilder sind, ich nenne sie mal langweilige Bilder, für welche es sich lohnt, einen Blick darauf zu werfen. Der Blick will aber nur eins: Mehr Leser generieren, sprich Absatzsteigerung, sprich Wirtschaftlichkeit erhöhen. Dabei ist wohl die Moral dahinter völlig egal.

Sie wollen 3000.- verdienen? Aber nur mit brisanten Bildern welche auch für "nationalen Gesprächsstoff" sorgen. Was das ist? Sie nennen es gleich selbst im Titel "Unfall & Brand" also Vernichtung, Zerstörung und Menschenleid. Damit soll die Wirtschaftlichkeit einer Zeitung erhöht werden.

Finden Sie ich greife hier ein Thema völlig aus der Luft heraus? Dann schauen Sie mal, am selben Tag veröffentlicht
Blick diesen Beitrag. 

 Ein Motorradfahrer stürzt und verletzt sich schwer. Im Gedanken gleich zu sterben nimmt er ein Abschiedsvideo auf. Darin beschreibt er seine momentane Lage und verabschiedet sich.

Ich weigere mich vehement hier das Video hochzuladen, denn diese Art von Trash-Reportagen gehört sich nicht (meine Meinung, nicht jedermanns Gedanke).



Was mich wiederum erfreut: Dieser Kommentar eines Blick-Lesers gleich darunter. Nicht jeder findet wohl, dass solche Sachen ethnisch vertretbar sind.




Vielleicht denken Sie, das geht ja noch. Dies war für mich ein einfaches Beispiel, welches aktuell im Blick erschienen ist, während ich diesen Blog zur ethnischen Grenze von Digitalem Marketing schreibe.

Ich erinnere mich an den Armeehelikopter-Absturz auf dem Gotthard Ende September.
Kurz nach dem Absturz wird ein Privates Foto des Piloten auf Blick (und auch anderen Medien) veröffentlicht. Sichtbar für die ganze Welt (oder zumindest für die Schweiz). Für mich ethnisch nicht vertretbar. Und auch deswegen, zeige ich hier das Bild nicht! Wenn sie wollen schauen Sie sich das Bild via Link selber an. Für mich eine Zumutung für Angehörige.

Digital Marketing und ich nenne es mal Public-Reporter-Recruiting sind grenzwertig. Was ist nun wichtiger? Den Verletzten helfen oder doch das Beste Bild eines verletzten zu erlangen um vielleicht gar den Jackpot von 3000.- zu erlangen? Ein mieses Geschäft um die Privatsphäre einiger Personen auf Kosten der Wirtschaftlichkeit aus Spiel zu setzen. Passiert so was echt??? Na klar... Hier ein Video nicht Menschlicher Herkunft. Zeigt dennoch eindrücklich wo die Prioritäten in der heutigen Gesellschaft gesetzt werden:


Übrigens; das Delfin-Baby überlebte nicht.

Schade wird für Bilder, welche Katastrophale Hintergründe haben, mehr bezahlt. Schade, ist leider genau das, was die breite Öffentlichkeit zu sehen kriegen will. Schade, machen es sich Medien zu wirtschaftlichen Nutzen. Schaden, hat das Digitale Marketing auch seine Schattenseiten.

 Das Problem? 

Ethik ist Ansichtssache. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Der Blick und seine Genossen bewegen sich im leider "legalen" Bereich und motivieren private Leser zu solchen Bilder und versprechen noch Cash dafür.

Das Einzige was dagegen unternommen werden kann, ist meiner Meinung  nach solche Beiträge zu ignorieren. In der Hoffnung, dass mehr Respekt privaten "Leidenden" entgegengebracht werden kann.

Bis dahin.... Macht Fotos aber respektiert Privatsphären!

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