Dienstag, 6. Dezember 2016

Amazon eröffnet Laden ohne Kasse - Premiere in den USA


Während die meisten Detailhändler wie Coop, Migros aber auch Giganten wie Wal-Mart ihre Online-Präsenz immer stärker ausbauen und den Onlinehandel vorantreiben, setzt Amazon neben dem Online-Händler-Dasein in Zukunft zusätzlich auf den stationären Handel. In der US-Stadt Seattle stellte das Unternehmen am Montag nun den ersten Amazon Go vor, wo künftig auch Lebensmittel verkauft werden sollen. Das Besondere: Kassen gibt es in diesem Geschäft nicht.



Keine Schlange, kein Geld - Gezahlt wird per App



Bei Amazon Go sollen die Kunden Produkte aus dem Regal nehmen und das Geschäft ohne Stopp an der Kasse verlassen können. Der Onlineversandhändler wirbt mit dem Versprechen, dass in Zukunft Warteschlangen beim Bezahlen komplett wegfallen werden. Die Abrechnung soll automatisch via App über ein Amazon-Konto des Käufers erfolgen.






So einfach soll es funktionieren: Am Eingang wird ein Strichcode in der kostenlosen Amazon-Go-App gescannt, auf diese Weise checkt man quasi in das Geschäft ein. Von nun an findet das Einkaufen gleichzeitig online wie auch offline statt - was aus dem Regal genommen und in den Einkaufswagen gelegt wird, wird durch Sensoren zeitgleich digitial registriert und gelangt auch in meinen virtuellen Einkaufskorb. Sofern man es sich anders überlegt, kann das Produkt zurück ins Regal gestellt werden und wird automatisch über das Amazon-Konto abgebucht. Nicht einmal ein Checkout sei dabei nötig.


Das neue Konzept soll nun in Seattle in einem ersten Geschäft ausschliesslich von Amazon-Mitarbeitern getestet werden. Der erste öffentliche Laden soll voraussichtlich Anfang 2017 eröffnet werden.


Pro und Contra


Die neue Art des Einkaufens verspricht viel - sie birgt aber auch einige Nachteile:


Laut dem Wall Street Journal testet Amazon in Seattle noch zwei weitere Ladenkonzepte: Zum einen ein Drive-Through, wo Kunden die bestellten Waren direkt mit dem Auto abholen können. Zum anderen wird ein Supermarkt mit Nachempfindung an die europäischen Filialen der Discounter Aldi und Lidl erprobt. In diesen Geschäften soll eine beschränkte Anzahl an Frischprodukten angeboten werden sowie die Möglichkeit geboten werden, vor Ort zusätzliche Waren zu bestellen, die später nach Hause geliefert werden.

Wie die Zeitung weiter berichtet, plant Amazon in den nächsten Jahren über 2000 Geschäfte zu eröffnen - natürlich je nach Erfolg der Ladenkonzepte. Das Unternehmen will damit gegen Rivalen im Handel vorgehen, welche ihre Online-Präsenz laufend ausbauen und gleichermassen neue Formen des stationären Handels austesten.

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